Stibadium
im Paradiesgarten Potsdam
 

Das Stibadium im Paradiesgarten ist ein freistehender, eingeschossiger Gartenpavillon innerhalb des Parkbereichs von Potsdam-Sanssouci. Es wurde 1846 für König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen nach Entwürfen von Ludwig Persius erbaut. Charakterisch für das Gebäude ist die Korrespondenz zwischen Innen- und Außenraum / Park in der Horizontalen und der Vertikalen.

Der kubische Zentralbau ist nach Westen um eine Exedra mit Apsis erweitert. Um das Wasserbecken mit Bronzeplastik im Atrium sind Terracottasäulen angeordnet. Auf diesen liegt ein Holzarchitrav, der die mit Schalbrettern gedeckten Sparren des Daches trägt. Die Holzdächer sind von oben mit Zinkblech eingedeckt, von unten farbig gefasst.
Ziel der Restaurierungs-Maßnahmen war, Originalsubstanz und Farbfassungen möglichst zu erhalten und zu zeigen, die erforderlichen Restaurierungsmaßnahmen sollten so ausgeführt werden, dass sie als solche ablesbar sind und in der Brillianz hinter den Originalteilen zurückstehen.

Entsprechend behutsam wurden die Arbeiten am Sandsteingebälk, Verblechungen der Metopenfelder des Gebälks, Holzkonstruktionen der Dächer, Mosaikböden, Putzen und Wandfassungen etc. ausgeführt.

Da die bauzeitlichen Gitter der zwei Zugänge und der großen Ädikula-Öffnung nicht mehr erhalten waren, wurden die Gitter in Anlehnung an die ursprüngliche Geometrie neu gestaltet.
Die Glasvasen der Metopenfelder waren z.T. erhalten, nach ihrem Vorbild wurden neue Vasen hergestellt, so dass nun wieder die ursprüngliche Wirkung des Farbenspiels im wechselnden Licht erlebbar ist.

Die Wirkung des Gebäudes im Park wird mit fortschreitendem Bewuchs der um das Gebäude angeordneten Pergolen der Absicht des 19. Jahrhunderts zunehmend entsprechen.