Humboldt-Universität zu Berlin
Spandauer Strasse 1, Berlin-Mitte
 

Das 1906 als Handelshochschule von Cremer und Wolffenstein erbaute Gebäude war durch einen Anbau mit der Börse verbunden, es steht unter Denkmalschutz. Die an der Süd-Ost-Ecke in das Gebäude integrierte um 13300 erbaute Heilig-Geist-Kapelle ist das älteste in dieser Vollständigkeit erhaltenen Gebäude in Berlin-Mitte.

Das Gebäude wird bei laufendem Betrieb seit 1994 abschnittsweise umgebaut, so dass die im Gesamtkonzept geplanten Maßnahmen nach und nach realisiert werden. Ziel ist die Schaffung adäquater, der Nutzung entsprechender Räumlichkeiten für Lehre und Forschung bei Erhaltung des Charakters und des Gefüges des Gebäudes. Die notwendigen Eingriffe werden behutsam ausgeführt, sie werden jedoch nicht verleugnet, sondern durch ihre Gestaltung als solche sichtbar gemacht.

Zunächst wurden vorrangig die Bürobereiche der einzelnen Institute den funktionalen und technischen Bedürfnissen angepaßt und Seminarräume, Computerpools, Mensa und Erschließungsbereiche umgebaut und restauriert.
2008-10 wurden das Dach erneuert, die Naturstein- und Putz-Fassaden restauriert, Aufzug- und WC-Anlagen saniert sowie zwei Hörsäle instand gesetzt.
Der Hörsaal in der Mittelachse des Gebäudes wurde nach Kriegszerstörungen stark verändert, u.a. eine Galerie eingebaut. Im Rahmen der Instandsetzung wird durch einen Vorbereich die Verbindung zum Hof wiederhergestellt. Der schief-winklig geschnittene Hörsaal an der Außenecke des Gebäudes unterhalb der Mansarddach-Wölbung ist charakterisiert durch die radiale Anordnung der Stuhlreihen, welche in den radialen Stufungen der gewölbten Schuppen-Decke gespiegelt wird.
Bis 2012 sollen die letzten Maßnahmen in Büros und Bibliothek abgeschlossen sein.

Die großzügigen Gänge und Foyers werden gemäß restauratorischem Befund wiederhergestellt. Die offenen Treppenhäuser im Mittelbau werden erhalten, die notwendigen Treppenhäuser in den Kopfbauten müssen zu Fluchttreppenhäusern ausgebaut werden.
Die Lehrstühle werden zu klaren räumlichen und organisatorischen Einheiten zusammengefaßt. Bei der großen Raumtiefe bietet es sich an, interne Gänge als Verteiler mit allgemeinen Funktionen zu schaffen. Im 1. OG und z.T. 2. OG ist es möglich, über diesen Räumen Galerieeben einzuziehen, z.B. für Bibliothek, Besprechungsplätze, Kurzzeit-Arbeitsplätze u.ä.. Die internen Gänge und Galerien sind flexibel schalt- und nutzbar.